die besten Bücher 2020

Das Jahr 2020 war für mich ein sehr intensives Lesejahr, da ich wegen Corona sehr viel Zeit zu Hause verbrachte. So habe ich 60 Titel gelesen. Da fällt die Auswahl nicht leicht. Hier kommen meine Lieblingsbücher:

Das Jahr 2020 war für mich ein sehr intensives Lesejahr, da ich wegen Corona sehr viel Zeit zu Hause verbrachte. So habe ich 60 Titel gelesen. Da fällt die Auswahl nicht leicht. Hier kommen meine Lieblingsbücher:

 

 

     Südtirol zum Ersten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Italienische Literatur 🇮🇹

Eva schläft

Von Francesca Mandri, 440 S

 

Nur einmal in ihrem Leben konnte sich meine Mutter Gerda der Liebe eines Mannes gewiss sein, und ich der eines Vaters. All die anderen kamen und gingen wie ein Wolkenbruch im Sommer.

Francesca Melandri, geboren in Rom, hat sich in Italien zunächst als Autorin von Drehbüchern wichtiger Kino- und Fernsehfilme einen Namen gemacht (u. a. "Prinzessin Fantaghirò"). Mit ihrem ersten Roman "Eva schläft" wurde sie auch einem breiten deutschsprachigen Lesepublikum bekannt. Ihr zweiter Roman "Über Meereshöhe" wurde von der italienischen Kritik als Meisterwerk gefeiert. Ihr drittes Buch "Alle, ausser mir" wurde für den Premio Strega nominiert.

 

Fazit: ein Buch genau nach meinem Geschmack, könnte 2021 unter meine Bestenliste kommen. Eine spannende Familiengeschichte vor einem historisch- politisch- interessanten Hintergrund von 1919-1979 . Da war das Süditrol ein Spielball der Politik. Heute kaum zu glauben, wie es da zuging. Spannend und berührend geschrieben. Die beiden obenerwähnten Bücher habe ich auch mit Begeisterung gelesen

 

 

 

  Südtirol zum Zweiten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Italienische Lireratur 🇮🇹

Ich bleibe hier 

von Marco Balzani, 288 S

 

 Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol – doch die Zeiten sind hart. Von 1939 bis 1943 werden die Leute vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina entscheidet sich für ihr Dorf, ihr Zuhause. Als die Faschisten ihr verbieten, als Lehrerin tätig zu sein, unterrichtet sie heimlich in Kellern und Scheunen. Und als ein Energiekonzern für einen Stausee Felder und Häuser überfluten will, leistet sie Widerstand – mit Leib und Seele.

 

Fazit: dieses Buch hat mir sehr gut gefallen und auch berührt. Die knappe Sprache braucht es, um die vielen Ungerechtigkeiten in Kriegszeiten zu beschreiben, sonst wäre man nur am Weinen. Die Charaktere waren mir trotzdem nahe.

 

 

 

Sowas hast du über Russland

noch nie gelesen! 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Russische Literatur 🇷🇺

Rote Kreuze *

Von Sasha Filipenko, 289

 

Alexander ist ein junger Mann, dessen Leben brutal entzweigerissen wurde. Tatjana Alexejewna ist über neunzig und immer vergesslicher. Die alte Dame erzählt ihrem neuen Nachbarn ihre Lebensgeschichte, die das ganze russische 20. Jahrhundert mit all seinen Schrecken umspannt. Nach und nach erkennen die beiden ineinander das eigene gebrochene Herz wieder und schliessen eine unerwartete Freundschaft, einen Pakt gegen das Vergessen.

 

Fazit: ich bin begeistert!

 

 

Familiengeschichte vom

Feinsten! 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Österreichische Literatur 🇦🇹

Die Bagage

von Monika Helfer, 160 S 

 

Josef und Maria Moosbrugger leben mit ihren Kindern am Rand eines Bergdorfes. Sie sind die Abseitigen, die Armen, die Bagage. Es ist die Zeit des ersten Weltkriegs und Josef wird zur Armee eingezogen. Die Zeit, in der Maria und die Kinder allein zurückbleiben und abhängig werden vom Schutz des Bürgermeisters. Die Zeit, in der Georg aus Hannover in die Gegend kommt, der nicht nur hochdeutsch spricht und wunderschön ist, sondern eines Tages auch an die Tür der Bagage klopft. Und es ist die Zeit, in der Maria schwanger wird mit Grete, dem Kind der Familie, mit dem Josef nie ein Wort sprechen wird: der Mutter der Autorin. Mit grosser Wucht erzählt Monika Helfer die Geschichte ihrer eigenen Herkunft.

 

Fazit: eine ganze Familiengeschichte in einem so schmalen Buch zu beschreiben ist eine Kunst, und zu Herzen ging mir die Geschichte auch noch. Die Sprache der Autorin ist sehr zurückhaltend und gar nicht sentimental.

 

Einer meiner Lieblingsautoren der amerikanischen Literatur.

Hier lernt man Amerika richtig kennen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Amerikanische Literatur 🇬🇧

Jenseits der Erwartungen *

von Richard Russo, 432 S

 

An einem Spätsommertag auf Martha’s Vineyard treffen sie sich wieder: Lincoln, Teddy und Mickey. Die drei Männer planen, das Wochenende in einem Ferienhaus auf der Insel zu verbringen – um der alten Zeiten willen. Seit dem Studium zu Vietnamkriegszeiten sind sie miteinander befreundet. Sie sind sehr unterschiedliche Wege gegangen, doch alle waren sie einst in dasselbe Mädchen verliebt, Jacy Calloway. 
Kurz nach ihrem Abschluss verschwand Jacy spurlos. Aber keiner von ihnen hat die Freundin vergessen – oder die Frage, wen von ihnen Jacy eigentlich liebte. Schliesslich beginnt Lincoln, sich erneut mit den Umständen ihres rätselhaften Verschwindens zu beschäftigen. Was ist damals wirklich passiert? 
Richard Russo erzählt von drei Menschen, die sich fremd geworden sind, und vom Umgang mit der Unsicherheit, ob die eigenen Lebensentscheidungen die richtigen waren. Wie nebenbei ergibt sich daraus das Porträt eines Landes, das sich selbst nicht mehr ganz versteht. Mit ›Jenseits der Erwartungen‹ zeigt Russo seine ganze Könnerschaft – als grosser Erzähler und als Menschenkenner.

Fazit: hat mir sehr gut gefallen

 

 

 

Eine urkomische Haupt-

Figur, die einem ans Herz wächst.Bestes Lesevergnügen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schweizer Literatur 🇨🇭

Kalmann *

Von Joachim B. Schmidt, 352 

 

Er ist der selbsternannte Sheriff von Raufarhöfn. Er hat alles im Griff. Kein Grund zur Sorge. Tag für Tag wandert er über die weiten Ebene um das beinahe ausgestorbene Dorf, jagt Polarfüchse und legt Haiköder im Meer aus, um den Fang zu Gammelhai zu verarbeiten. Doch in Kalmanns Kopf laufen die Räder manchmal rückwärts. Als er eines Winters eine Blutlache im Schnee entdeckt, überrollen ihn die Ereignisse. Mit seiner naiven Weisheit und dem Mut des reinen Herzens wendet er alles zum Guten. Kein Grund zur Sorge.

Fazit: ein Schweizer Autor der seit 2007 in Island wohnt, schreibt einen Islandroman. Das ist ja schon eine spezielle Konstellation. Aber auch der Romanheld mit seinen speziellen Gedankengängen ist speziell. Anfangs denkt man noch das ist doch absurd, doch mit der Zeit wächst der „Sheriff von Raufahöfn“ einem ans Herz. Das fulminante Ende ist dann doch eine rechte Überraschung und ein Lesevergnügen. 

 

 

Wie sich zwei so unterschiedliche Typen einander annähern,

ist hier so toll beschrieben und überhaupt nicht oberflächlich, sondern genial geschrieben.

Ein weiteres Lesevergnügen.

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Deutsche Literatur 🇩🇪

Das kann uns keiner nehmen *

von Matthias Politycki, 304 S

 

Am Gipfel des Kilimandscharo: Hans, ein so zurückhaltender wie weltoffener Hamburger, ist endlich da, wo er schon ein halbes Leben lang hinwollte. Hier, auf dem Dach von Afrika, will er endlich mit seiner Vergangenheit ins Reine kommen. Doch am Grunde des Kraters steht bereits ein Zelt, und in diesem Zelt hockt der Tscharli, ein Ur-Bayer – respektlos, ohne Benimm und mit unerträglichen Ansichten. 

In der Nacht bricht ein Schneesturm herein und schweisst die beiden wider Willen zusammen. Es beginnt eine gemeinsame Reise, unglaublich rasant und authentisch erzählt, wie das nur Politycki kann, gespickt mit absurden und aberwitzigen Abenteuern. Als sich die beiden schliesslich die Geschichte ihrer grossen Liebe anvertrauen, erkennen sie, dass sie mit dem Leben noch eine Rechnung offen haben. Doch der Tod fährt in Afrika immer mit, und nur einer der beiden wird die Heimreise antreten.

Fazit: ein ganz spezielles Buch. Zu Beginn denkt man, will ich mir das antun und dieses Buch wirklich weiterlesen. Doch der Sog kommt und plötzlich ist man versöhnt. Doch das Ende kommt immer näher und zwar ganz „dicke“. 

 

Eine echte Liebesgeschichte wie du sie noch nie gelesen hast! 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kanadische Literatur 🇨🇦

Volkswagen Blues

von Jacques Poulin, 256 S

 

Der kanadische Kultroman über eines der schönsten und ungewöhnlichsten Paare der Literatur, das in einem alten VW-Bus von Québec bis nach San Francisco fährt, ist unvergesslich. 

Der Zufall führt sie zusammen. Jack Waterman, ein schweigsamer Träumer in der Schreibkrise, auf der Suche nach seinem Bruder Théo. Und die Halb-Innu Pitsémine, rastlos und lesewütig, wegen ihrer langen, dünnen Beine auch die Grosse Heuschrecke genannt. Mit einer Nähe, die nur Fremde verbindet, tun sie sich zusammen. Sie sichten alte Karten und Bücher, suchen das traurigste Chanson der Welt, und durchqueren auf Théos Spur in Jacks altem VW-Bus den Kontinent, von Québec bis San Francisco. Mit seinem Kultroman über eines der ungewöhnlichsten Paare der Literatur ist der gefeierte kanadische Autor Jacques Poulin endlich auch hier zu entdecken. Eine Roadnovel voller Weite, erzählt mit feinem Witz und einer seltenen Wärme.

Fazit: eine wunderbare Geschichte mit viel Geschichte über die Ureinwohner Kanadas und die USA.

 

 

 

* Bücher mit gelbem Stern sind aus der Bibliothek 

 

* Bücher mit grünem Stern sind e-books 

 

Die Länderflaggen beziehen sich auf die Herkunft des Autors/der Autorin.

Seit 26.05.2016

Überarbeitet Februar 2018