die besten bücher 2015

 

 

Rang 1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Treibsand von Henning Mankell

 

Vom Wissen um unsere Sterblichkeit
Die Diagnose Krebs erinnerte Henning Mankell an einen Albtraum aus seiner Kindheit: an das Bild im Treibsand zu versinken. In dieser Krise hilft Mankell das Nachdenken über die grossen Fragen: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Welche Art von Gesellschaft will ich mitgestalten? Ausgehend von eigenen Erlebnissen beschäftigt er sich mit den Anfängen der Menschheit, reflektiert über politische Fragen der Zukunft und schildert, was Kunst in schweren Momenten bedeuten kann. Denn dass das Leben trotz privater und globaler Katastrophen lebenswert ist, davon ist Mankell überzeugt.

 

Fazit: Eine Wucht! Ein ganzes Leben in so wenige Seiten gepackt. Ein Kurzabriss eines spannenden bewegenden und sehr interessanten Leben. die Verküpfungen mit Kunst und Literatur ist sehr anregend. Absolut empfehlenswert. Spornt sehr zum Denken an, gerade die Frage was hinterlassen wir den zukünftigen Generationen.

 

 

 

Rang 2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alles Licht das wir nicht sehen von Anthony Doerr

 

Die erblindete Marie-Laure flieht mit ihrem Vater, einem Angestellten des «Muséum National d'Histoire Naturelle», aus dem besetzten Paris zu ihrem kauzigen Onkel in die Stadt am Meer. Verborgen in ihrem Gepäck führen sie den wahrscheinlich kostbarsten Schatz des Museums mit sich.

Werner Hausner, ein schmächtiger Waisenjunge aus dem Ruhrgebiet, wird wegen seiner technischen Begabung gefördert und landet auf Umwegen in einer Spezialeinheit der Wehrmacht, die die Feindsender der Widerstandskämpfer aufzuspüren versucht. Während Marie-Laures Vater von den Deutschen verschleppt und verhört wird, dringt Werners Einheit nach Saint-Malo vor, auf der Suche nach dem Sender, der die Résistance mit Daten versorgt . Hochspannend und mit einer außergewöhnlichen Sprachkunst erzählt Anthony Doerr die berührende Geschichte von Marie-Laure und Werner, deren Lebenswege sich für einen schicksalsträchtigen Augenblick kreuzen.

 

Fazit: ein wunderbares Buch! Schöne kurze Kapitel und trotzdem war es ein langer Lesegenuss; tiefgründige Protagonisten, deren Schicksale mich sehr berührt haben; das kleine Städtchen Saint-Malo, in welches ich mich sofort verliebt habe; ein Hauch von einer Märchengeschichte und eine Sprache, die einem sanft durch das Buch führt.

 

 

Rang 3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pulang von Leila S. Chudori

 

PULANG (HEIMKEHR NACH JAKARTA) erschien 2012 in Indonesien und erregte viel Aufsehen. Die Autorin war gerade drei Jahre alt, als die Massenmorde an angeblichen Sympathisanten der Kommunistischen Partei Indonesiens im September 1965 begannen. Hunderttausende Menschen starben, weil sie eine eigene politische Meinung hatten. Damit begann die Diktatur von Präsident Suharto. 

PULANG befasst sich mit dem Schicksal einer Gruppe von Journalisten, die aufgrund der Ereignisse im September 1965 im Exil in Paris leben und nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren können. 

Der Roman verknüpft die historischen Ereignisse mit dem persönlichen Schicksal zweier Generationen. Dimas Suryo, der 1965 im Ausland war und nicht mehr nach Indonesien zurückkehren konnte, lebt als Mitbesitzer eines indonesischen Restaurants in Paris und leidet lebenslang unter seiner Heimatlosigkeit. Lintang Utara, seine Tochter mit der Französin Vivienne, reist 1998 für die Examensarbeit ihres Filmstudiums nach Jakarta und begegnet auf ihre Art der Geschichte und Gegenwart Indonesiens. Sie gerät in die Studentenunruhen, die zum Ende der Ära Suharto führten.

 

Fazit: Das Buch ist spannend und man erfährt viel über die Indonesische Kultur. Das Buch ist in seiner Struktur komplex gebaut; verschiedene Zeitebenen und Erzählperspektiven setzen das Narrativ gekonnt zusammen. Ein grossartiger und gross angelegter Roman, der weit mehr ist als ein Bild Indonesiens: Er ist ein Stück Weltliteratur.

 

 

Rang 4

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Flirren am Horizont von Roland Buti

 

1976 herrscht Dürre in Europa, seit Wochen drückt eine wahnsinnige Hitze auf die Felder – eine Katastrophe für die Landwirtschaft. Den Hof der Sutters in der französischen Schweiz trifft es besonders hart: Der Bauer und Familienvater hat sein ganzes Vermögen in die Hühnerzucht gesteckt, und die Küken sterben in der Hitze weg; die Mutter quartiert eine geheimnisvolle Fremde auf dem Hof ein, die sich als ihre Geliebte herausstellt; der geistig zurückgebliebene Knecht Rudy wird, als ein fürchterliches Gewitter ausbricht, von einem Balken erschlagen; und für den 13-jährigen Gus ist es das Ende seiner Kindheit. Wuchtig, farbig, zum Anfassen plastisch lässt Butis Roman eine Welt entstehen im Moment ihres Untergangs.

 

Fazit: die wundervolle Sprache des Autors, die Poesie, die zwischen den Zeilen Bilder hinauf beschwört, Gerüche und Klänge muss erwähnt werden. Die Präzision, mit der die Protagonisten in ihrer Entwicklung beschrieben werden, feinfühlig und stimmgewaltig, ist selten bei Autoren aus der CH. Hier holpert nichts, es fliesst. Gemächlich und dennoch mit einer Tiefe, die ein bisschen atemlos zurück lässt. 

 

 

 

 

* Bücher mit gelbem Stern sind aus der Bibliothek 

 

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Die Länderflaggen beziehen sich auf die Herkunft des Autors/der Autorin.

Seit 26.05.2016

Überarbeitet Februar 2018