Rang 1
Das Tiefland von Jhumpa Lahiri
Diese Buch erzählt die Geschichte zweier indischer Brüder und einer Frau, der sie sich auf unterschiedliche Weise verbunden fühlen - eine Konstellation, die zu einem sich über Kontinente und Generationen entwickelnden Familien-drama führt...
Fazit: eine wunderschöne, elegante Prosa, Figuren, die von Leid, Isolation, grossen und kleinen Tragödien heimgesucht werden, und vor allem eine alles durchdringende, tiefe Menschlichkeit. Ein schönes und unaufgeregtes buch, hat mir sehr gut gefallen.
Rang 2
Kinder des Jacarandabaums von Schar Delijani
Sie spielen im Hof, unter den blühenden Zweigen des Jacarandabaums. Wie ganz normale, glückliche Kinder sehen sie aus, Neda und ihre Cousinen. Doch die Mütter sind fort, eingesperrt für ihren Kampf um Freiheit im Iran. Jahre später, als Neda sich in den jungen Reza erlebt, begreift sie, dass die Vergangenheit der Eltern ihre Liebe zu zerstören droht. Neda beschliesst, das jahrelange Schwei-gen über das Geschehen zu brechen.
Fazit: ein bewegender Roman mit einem grossen Panorama der Generationen und eine Liebeserklärung an die Menschen im Iran. Ein starkes, ergreifendes und nachhaltiges Buch, der beklemmende Innenansichten aus dem Iran persönlich aufarbeitet.
Rang 3
Kein Paar wie wir von Eberhard Rathgeb
Die ungewöhnliche Geschichte einer lebenslangen Liebe: Die Schwestern Ruth und Vika sitzen in ihrer Wohnung in Buenos Aires und erinnern sich an ihr Leben: an die depressive Mutter und den tyrannischen Vater, an den Ausbruch aus dem Elternhaus und das Leben als Paar im New York der 60er Jahre. Ein berührendes, irritierendes Buch über Glück und Unglück und eine Liebe jenseits der Norm.
Fazit: das Buch hat mir gut gefallen. An die vielen Wiederholungen muss man sich gewöhnen, passen aber zum Inhalt. Der Text widerspiegelt so atmosphärisch wie die beiden Schwestern miteinander gesprochen haben. Ein nur 186 Seiten grosses Buch, das zu Lesen sich lohnt.
Rang 4
Familien Album von Penelope Lively
Ein grosses Haus, einen reichen Mann und viele Kinder hatte sich Alison für ihr Leben gewünscht. Und das Leben, so scheint es auf den ersten Blick, hat es gut mit ihr gemeint. Während ihr Mann Charles seine Bücher schreib, ziehen Alison und das Au-Pair Ingrid eine Kinderschar gross. Es ist das alltägliche Familienchaos: kleine Grausamkeiten und grosse Gefühle. Und ein grosses Geheimnis, das unter dem brüchigen Siegel der Verschwiegenheit gehalten wird, denn sonst wäre Alison Traum von der grossen perfekten Familie geplatzt. Aber als die Kinder gross sind und nah Hause zurückkehren, merken sie, wie sehr ihr Leben geprägt wurde durch die Wahrheiten, die nie ausgesprochen worden sind.
Fazit: ein Buch mit feinsinniger Ironie, präzisen Beobach-tungen menschlicher Gefühlsverwirrungen, ein unsentimen-taler aber lebendiger Erzählton. Wir werden in die Ereignisse hineingezogen und eingebunden, dass die Auflösung uns am Ende erschüttert.