schweizer autoren 2018

 

Durstig von Martina Rutishauser

 

Alixe kann dem Sterben nicht mehr zusehen. Sie kündigt ihren Job auf der Krebsstation und beginnt mit dem Ausverkauf ihres bisherigen Lebens, um über die Runden zu kommen. Über Fabian, mit dem sie eine lose Liebschaft beginnt, macht sie Bekanntschaft mit dem bald 94-jährigen Forscher Carl. Die Mittdreissigerin fühlt sich wohl in der Gegenwart des charismatischen alten Mannes, aus dessen bewegtem Leben sie viel erfährt. Alixe beginnt versöhnlicher auf ihr eigenes Leben zu blicken. Sie lässt sich auf eine Beziehung mit Fabian ein, eine unbeschwerte Zeit beginnt. Doch diese dauert nicht lange. Alixe erfährt, dass Carl sie zur Sterbebegleiterin machen möchte und Fabian sie dazu überreden soll. Die Vergangenheit holt sie ein, plötzlich geht es wieder um den Tod.

Alixe kann dem Sterben nicht mehr zusehen. Sie kündigt ihren Job auf der Krebsstation und beginnt mit dem Ausverkauf ihres bisherigen Lebens, um über die Runden zu kommen. Über Fabian, mit dem sie eine lose Liebschaft beginnt, macht sie Bekanntschaft mit dem bald 94-jährigen Forscher Carl. Die Mittdreissigerin fühlt sich wohl in der Gegenwart des charismatischen alten Mannes, aus dessen bewegtem Leben sie viel erfährt. Alixe beginnt versöhnlicher auf ihr eigenes Leben zu blicken. Sie lässt sich auf eine Beziehung mit Fabian ein, eine unbeschwerte Zeit beginnt. Doch diese dauert nicht lange. Alixe erfährt, dass Carl sie zur Sterbebegleiterin machen möchte und Fabian sie dazu überreden soll. Die Vergangenheit holt sie ein, plötzlich geh

t es wieder um den Tod. Empfohlen von Lesefieber

 

 

 

Die schöne Fanny von Pedro Lenz

 

Drei Künstler und Tagediebe stolpern in dieser tragisch-komischen Geschichte durch die Kleinstadt: Jackpot, der erfolglose Schriftsteller, der auf Hunde und Pferde wettet und verzweifelt den roten Faden für seinen Roman sucht, und die beiden Maler Louis und Grunz, die das Leben und die Schönheit lieben. Ihre Hingabe zur Kunst und zu den kleinen Freuden des Alltags scheint die drei Freunde zu erfüllen, denn das Schicksal meint es gut mit denen, die wenig verlangen und viel geben. Doch dann tritt die schöne Fanny in ihr Leben. Allein durch ihre Präsenz bringt sie das scheinbar stabile Gleichgewicht der Männerfreundschaft ins Wanken. Mit der Leichtigkeit des Seins ist es nicht mehr ganz so weit her.

Jeder begehrt Fanny, aber keiner scheint zu verstehen, was Fanny begehrt.

 

 

 

Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt von Peter Stamm

 

Das eigene Leben noch einmal erleben. Soll man sich das wünschen? 

Christoph verabredet sich in Stockholm mit der viel jüngeren Lena. Er erzählt ihr, dass er vor zwanzig Jahren eine Frau geliebt habe, die ihr ähnlich, ja, die ihr gleich war. Er kennt das Leben, das sie führt, und weiss, was ihr bevorsteht. So beginnt ein beispiellos wahrhaftiges Spiel der Vergangenheit mit der Gegenwart, aus dem keiner unbeschadet herausgehen wird. 

Können wir unserem Schicksal entgehen oder müssen wir uns abfinden mit der sanften Gleichgültigkeit der Welt? Peter Stamm, der grosse Erzähler existentieller menschlicher Erfahrung, erzählt auf kleinstem Raum eine andere Geschichte der unerklärlichen Nähe, die einen von dem trennt, der man früher war.

 

 

Die Dame mit dem maghrebinischen Hündchen von

Dana Gricorcea

 

Anna ist Tänzerin. Gut verheiratet lebt sie ein schönes Leben. Dann trifft sie auf Gürkan. An der Seepromenade spricht er sie an. Und nichts ist mehr wie zuvor.

Die Dame mit dem maghrebinischem Hündchen erzählt von einer ungewöhnlichen Liebe in Zürich, aus dem Herzen einer Gesellschaft, die dem schönen Leben frönen will. In einer hellen, flirrenden Atmosphäre entsteht das Bild einer heterogenen Gesellschaft, in der Exotik und Zugehörigkeit sowie die Rolle der Kunst neu ausgehandelt werden.

Eine hinreissende Geschichte über die Sehnsucht nach Sinn und Sinnlichkeit und über die Zeiten hinweg eine Hommage an Anton Tschechow.

 

 

 

Nicht Alleine von Katharina Zimmermann

 

Die pensionierte, ledige Lehrerin Linette lernt nach dem Tod ihres Vaters, den sie bis zuletzt gepflegt hat, den verwitweten Bauern Ruedi kennen. Sie organisiert Treffen und Ausflüge, und beide geniessen die neue Freundschaft. Aber warum ist sein Bruder, der Götti, immer da, wenn Linette mit Ruedi allein sein möchte? Die neue Erzählung der Berner Schriftstellerin Katharina Zimmermann handelt vom Bedürfnis nach Liebe, von Nähe und Einsamkeit. Davon, wie Beziehungen gelebt werden, worüber man sich verständigt und was ungesagt bleibt. Ein Text, der lange nachhallt, über eine späte Liebe, überw wann sind wir für uns, über Nähe und Einsamkeit, Glück und Widerstände.

 

 

Alljährlich im Frühling schwärmen unsere jungen Mädchen nach England

von Simone Müller

 

In der Zwischenkriegszeit gingen sie zu Hunderten, in den späten Vierziger- und Fünfzigerjahren zu Tausenden. Sie hiessen Emma, Bertha oder Marie und kamen aus Wilderswil, Urnäsch oder Bellinzona. Sie arbeiteten als Hausangestellte, Kinder-mädchen oder Gesellschaf-terinnen in Liverpool oder London und auf Landgütern von Adligen.

Sie gingen, obwohl die Medien warnten: vor dem britischen Wetter, vor dem englischen Klassendünkel, vor unerwünschten Schwangerschaften. Ein Massenexodus von Frauen, wie er in der Schweizergeschichte wohl kein zweites Mal vorkam. Und wenn sie in England geblieben sind, dann fast immer deshalb, weil genau das passierte, wovor sie so eindringlich gewarnt worden sind: Sie verliebten sich, wurden schwanger, haben geheiratet.

Simone Müller erzählt elf beispielhafte Lebensgeschichten dieser Frauen, die heute fast ganz aus dem öffentlichen Gedächtnis verschwunden sind. Und sie erzählt auch von einer der grössten Repatriierungsaktionen der Schweiz, als fast tausend Frauen zu Beginn des Zweiten Weltkrieges zurückgeholt wurden.

 

 

Waldleute

von Eleonore Frey 

 

Ein Gruppe alter Frauen und Männer geht in den Wald, den Tod zu suchen. Mit dem Eintritt in den Wald verlieren sie ihre Namen, aber nicht ihre Geschichte. Eleonore Frey erzählt von der Frau mit dem Kopftuch in den Herbstfarben der Wälder ihrer Heimat, von dem Blinden, der die Stille hört, dem Wiedergänger, der zum zweiten Mal auf dem Weg in den Wald ist, von der Frau mit dem weissen Schopf und der Märchenfrau, die dem Kind, das sie im Wald finden, sagt: "Du wirst dein Leben lang erinnern müssen, was du gelebt hast. Je älter du wirst, desto mehr. Ich will bei euch bleiben, sagte das Kind, und wenn ihr alle gestorben seid, bin ich gross und gehe rund um die Welt." Mit Eleonora Freys Prosa gehen wir immer tiefer in diesen Wald, der uns an unser Leben erinnert und doch mit jedem Schritt unvertrauter wird, traumhaft wahr und betörend schön.

 

 

Brave Mädchen fragen nicht

von Elisabeth Häubi-Adler

 

1934 wird Elisabeth Adler als Tochter eines jüdischen Akademikers und einer katholischen Arbeiterin in Wien geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters wird sie dank der zweiten Ehe ihrer Mutter mit einem SS-Offizier vor weiterer Verfolgung bewahrt. Als dieser jedoch zur Strafe für die Heirat mit einer «Judenwitwe» zuerst zum KZ-Dienst nach Auschwitz, nachher in ein Strafbataillon an die Ostfront abkommandiert wird, gerät das Kind zwischen die Mühlsteine von Leben und Tod. 

Ein Kinderschicksal von grosser Eindrücklichkeit, Ehrlichkeit und Betroffenheit.

 

 

 

Der Aussetzer 

von Beat Vogt

 

Gerade haben Chris und Maya den letzten Klängen ihrer Lieblingsband zugehört, haben sich gefreut über den gemeinsamen Konzertabend, an dem sie sich so nahe fühlten wie seit Jahren nicht mehr. Doch dann ist da plötzlich dieser junge Mann, seine irre Provokation und Chris, der nicht mehr weiss, was er tut. 

Jahre später legt Eva ihrem Professor das Thema der Masterarbeit vor. Sie will die Schweizer Justiz durchleuchten und versteckte Diskriminierung aufdecken. Noch ahnt die Studentin nicht, dass die Nachforschungen ihre eigene Wahrnehmung, schliesslich ihr ganzes Leben infrage stellen. 

Raffiniert verknüpft Beat Vogt in seinem ersten Roman Familien- und Liebesgeschichte mit existenziellen Fragen zu Verantwortung, Lüge und Schuld. "Der Aussetzer oder die Resonanz einer Schuld" ist vielschichtig und abgründig, auf mehreren Zeitebenen und aus der Sicht von vier Figuren erzählt - und in einem Bogen, dessen Spannung nie nachlässt.

 

Die Wüstengängerin

von Alice Grünenfelder

 

Die Sinologiestudentin Roxana reist Anfang der 1990er Jahre die Seiden-strasse entlang, um noch unbekannte buddhistische Höhlenmaler-eien in der Provinz Xinjiang im Nord-westen Chinas zu erforsch-en. Sie will zeigen, dass die Region nicht immer islam-isch war, sondern buddhist-ische Wurzeln hat. Roxanas jahrelange Recherchen führen nicht zum erhofften Erfolg, mit leeren Händen will sie jedoch nicht nach Europa zurück, zumal es nichts gibt, wofür es sich lohnen würde heimzukehren. Ihr Aufbruch in die Fremde verliert sich im Sand der Wüste Taklamakan, der ›Wüste ohne Rückkehr‹. 

20 Jahre später reist die schwerkranke Linda für ihr letztes Entwicklungsprojekt nach Xinjiang. Doch die Behörden verweigern die zugesicherte Zusammenarbeit. Im Gästehaus zur Untätigkeit verdammt, stösst Linda auf die Aufzeichnungen, welche die verschollene Roxana zurückgelassen hat, und sie folgt deren Spuren. 

Vor dem Hintergrund des Widerstands der UigurInnen gegen die chinesische Regierung in Xinjiang, der spätestens seit 2009 auch im deutschsprachigen Raum Schlagzeilen macht, verstrickt sich das Schicksal der zwei eigenwilligen Frauen. Erstmals wird aus europäischer Perspektive von der Geschichte und Gegenwart einer wenig beachteten Region erzählt. Feinfühlig und kenntnisreich zeichnet die Autorin ein Panorama der Schicksale von Menschen, die in China an den Rand gedrängt werden.

 

 

Sechs Koffer

von Maxim Biller, 208 S

 

Eine berührende Familienge

schichte - und ein virtuoser literarischer Kriminalroman von grosser politischer Aktualität. In jeder Familie gibt es Geheimnisse und Gerüchte, die von Generation zu Generation weiterleben. Manchmal geht es dabei um Leben und Tod. In seinem neuen Roman erzählt Maxim Biller von einem solchen Gerücht, dessen böse Kraft bis in die Gegenwart reicht. »Sechs Koffer« - die Geschichte einer russisch-jüdischen Familie auf der Flucht von Ost nach West, von Moskau über Prag nach Hamburg und Zürich - ist ein virtuoses literarisches Kunststück. Aus sechs Perspektiven erzählt der Roman von einem grossen Verrat, einer Denunziation. Das Opfer: der Grossvater des inzwischen in Berlin lebenden Erzählers, der 1960 in der Sowjetunion hingerichtet wurde. Unter Verdacht: die eigene Verwandtschaft. Was hier auf wenig Raum gelingt, sucht seinesgleichen in der deutschen Gegenwartsliteratur: eine Erzählung über sowjetische Geheimdienstakten, über das tschechische Kino der Nachkriegszeit, vergiftete Liebesbeziehungen und die Machenschaften sexsüchtiger Kultur-Apparatschiks. Zugleich ist es aber auch eine Geschichte über das Leben hier und heute, über unsere moderne, zerrissene Welt, in der fast niemand mehr dort zu Hause ist, wo er geboren wurde und aufwuchs. »Sechs Koffer« ist ein Roman von herausragendem stilistischen Können, elegantem Witz und einer bemerkenswerten Liebe zu seinen Figuren: Literatur in Höchstform - und spannend wie ein Kriminalroman. »Kaum je hat man in den vergangenen 30 Jahren ein Werk deutscher Sprache gelesen, das so licht und verspielt und dabei so streng, ergreifend und konzis davon erzählte, was Familie-Sein heisst.« Spiegel Online Stimmen zum Buch: »Wie hütet man ein Familiengeheimnis? Indem man es allen erzählt. Maxim Biller ist mit diesem Buch ein wahres Kunststück gelungen.

 

 

Raunächte 

von Urs Fan, 84 S

 

Nach Jahren im Ausland kehrt er zurück in das verlorene und doch vertraute Tal im Schwarz-wald. Durch hohen Schnee geht er die alten Wege, erinnert sich an den erbitterten Erbstreit um den väterlichen Hof und an Minna, die sich gegen ihn und für den Bruder entschied. Er lauscht auf den Ruf der Dunkelbolde, die in den Raunächten, dieser Niemandszeit zwischen Weihnachten und dem Dreikönigsfest, ihr Unwesen treiben, schaut auf das unablässig fallende Weiss und wartet, von Krankheit gezeichnet, auf den Bruder, auf ein versöhnendes Gespräch.

 

 

Mensch Keun

von Peter Weibel, 112 S

 

Der alte Holzbildhauer Hannes lebt abgeschieden in einem grossen Haus, seit seine Frau verstorben ist, hat er kaum mehr gearbeitet. Nur ein Projekt - die Figur MENSCH KEUN - will er noch zu Ende bringen. Hannes ist zwar viel allein, aber einsam ist er nicht. Regelmässig schauen die Spitex-Pflegerinnen bei ihm vorbei, und seine Tochter sieht vor, in absehbarer Zeit zu ihm zu ziehen, um die Versetzung in ein Altenheim zu verhindern. Doch dann kommt alles anders. 

Hannes, der Künstler, ist immer anders gewesen als die anderen, und das wird im zum Verhängnis. Arzt, Gemeindevertreter und Polizist sind der Meinung, er sei verwirrt und also gefährlich, und so bringen sie ihn in die Klinik. Doch Hannes ist stärker. Peter Weibel, der sich in seinem Buch auf einen realen Fall bezieht, erzählt in einer harten und klaren Sprache vom unmenschlichen Umgang mit alten Menschen un von deren Widerstand gegen Normen

 

 

Der gestrandete Wassermann

von Prisma M. Thomas Braun, 

S 440

 

An ihrem 25. Geburtstagsfest verliebt sich die wohlbehütete Jane Penrose in den Globetrotter Dave Baxter. Die beiden träumen vom Glück, heiraten und werden Eltern von zwei Mädchen. Während einer totgeschwiegenen Ehekrise segelt Dave an einem stürmischen Frühlingsabend aufs Meer hinaus. Danach wird sein zerschelltes Boot gefunden, nicht aber seine Leiche. Ein spannender Familienroman, der über drei Generationen in England und Afrika spielt.

 

 

 

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Die Länderflaggen beziehen sich auf die Herkunft des Autors/der Autorin.

Seit 26.05.2016

Überarbeitet Februar 2018