empfehlungen 2018

hier stelle ich neuerscheinungen oder bücher welche ich auch gerne lesen möchte vor. 

 

Selbstjustiz von Tanguy Viel

 

Martial Kermeur ist des Mordes angeklagt. An einem einzigen Tag, Auge in Auge mit dem Richter, erzählt er die Geschichte seines Lebens in einer kleinen bretonischen Stadt am Meer, von der gescheiterten Ehe mit France und von seinem Sohn Erwan, den er allein aufgezogen hat. Er ist ein einfacher und bescheidener Mann, der das alte Gutshaus verwaltet, bis es einer Grossbaustelle weichen muss. Seinem Sohn will er ein Vorbild sein und ihm nicht das Gefühl vererben, auf der Seite der Verlierer zu stehen. Und doch scheitert Kermeur an den eigenen Hoffnungen. Er wird von dem Immobilienspekulanten Antoine Lazenec schmählich betrogen, dem es über Jahre hinweg gelungen ist, buchstäblich die ganze Stadt mit einer gläsernen Chimäre hinters Licht zu führen und so Gemeinde wie Kleinanleger finanziell zugrunde zu richten.

Minimalistisch und elegant ist dieses neue Sprachkunstwerk, dieser Roman über einen Mann, der ehrenwert leben will und zum Mörder wird. Viel screibt nich von professionellen Mördern, sondern von unauffälligen Menschen, die durch unglückliche Umstände eines Tages zu einer fatalen Tat hingerissen werden. Ganz im Steel von Simenon.

Empfohlen von NZZ.

 

 

 

Olga von Bernhard Schlink

 

Die Geschichte der Liebe zwischen einer Frau, die gegen die Vorurteile ihrer Zeit kämpft, und einem Mann, der sich mit afrikanischen und arktischen Eskapaden an die Träume seiner Zeit von Grösse und Macht verliert. Erst im Scheitern wird er mit der Realität konfrontiert – wie viele seines Volks und seiner Zeit. Die Frau bleibt ihm ihr Leben lang verbunden, in Gedanken, Briefen und einem grossen Aufbegehren. Empfohlen von Brigitte

Mehr dazu unter folgendem Link:

 

https://www.srf.ch/sendungen/52-beste-buecher/52-beste-buecher-kompakt-mit-bernhard-schlink 

 

 

Jahre später von Angelika Klüssendorf

 

Die Anatomie einer toxischen Patnerschaft. Mit 'Das Mädchen' und 'April' – beide auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis – schrieb Angelika Klüssendorf die Geschichte einer starken jungen Frau, die ihren Weg geht unter widrigen Umständen. Jahre später erzählt sie nun von der intensivsten, aber auch zerstörerischsten Beziehung des erwachsenen Mädchens April – ihrer Ehe.

Auf einer Lesung lernt April einen Mann kennen, der ihr zunächst durch seine dreist raumnehmende Art auffällt. Es ist nicht Sympathie, die sie zusammenführt. Es ist eine andere Form der Anziehung: Intensität. Eine schicksalhafte Begegnung. Denn Ludwig, der Chirurg aus Hamburg, wird für April zum Lebensmenschen werden – und April für ihn. Im Guten wie im Schlechten.

Hier gehts zur Buchbesprechung mit Denis Scheck: http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/druckfrisch/sendung/angelika-kluessendorf-jahre-spaeter-100.html

 

 

 

Die Ermordung des Commendatore Band I

von Haruki Murakami 

 

Allein reist der namenlose Erzähler und Maler ziellos durch Japan. Schliesslich zieht er sich in ein abgelegenes Haus, das einem berühmten Künstler gehört, zurück. Eines Tages erhält er ein äusserst lukratives Angebot. Er soll das Porträt eines reichen Mannes anfertigen. Nach einigem Zögern nimmt er an, und Wataru Menshiki sitzt ihm fortan Modell. Doch der Ich-Erzähler findet nicht zu seiner alten Fertigkeit zurück. Das, was Menshiki ausmacht, kann er nicht erfassen. Wer ist dieser Mann, dessen Bildnis er keine Tiefe verleihen kann? 

Durch einen Zufall entdeckt der junge Maler auf dem Dachboden ein meisterhaftes Gemälde. Es trägt den Titel ›Die Ermordung des Commendatore‹. Er ist wie besessen von dem Bild, mit dessen Auffinden zunehmend merkwürdige Dinge um ihn herum geschehen, so als würde sich eine andere Welt öffnen. Mit wem könnte er darüber reden? Da ist keiner ausser Menshiki, den er kennt. Soll er sich ihm wirklich anvertrauen? Als er es tut, erkennt der Ich-Erzähler, dass Menshiki einen ungeahnten Einfluss auf sein Leben hat.

 

 

 

Der Reisende von Ulrich Alexander Boschwitz

 

Deutschland im November 1938. Otto Silbermanns Verwandte und Freunde sind verhaftet oder verschwunden. Er selbst versucht, unsichtbar zu bleiben, nimmt Zug um Zug, reist quer durchs Land. Inmitten des Ausnahmezustands. Er beobachtet die Gleichgültigkeit der Masse, das Mitleid einiger Weniger. Und auch die eigene Angst.  

Der jüdische Kaufmann Otto Silbermann, ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft, wird in Folge der Novemberpogrome aus seiner Wohnung vertrieben und um sein Geschäft gebracht. Mit einer Aktentasche voll Geld, das er vor den Häschern des Naziregimes retten konnte, reist er ziellos umher. Zunächst glaubt er noch, ins Ausland fliehen zu können. Sein Versuch, illegal die Grenze zu überqueren, scheitert jedoch. Also nimmt er Zuflucht in der Reichsbahn, verbringt seine Tage in Zügen, auf Bahnsteigen, in Bahnhofsrestaurants. Er trifft auf Flüchtlinge und Nazis, auf gute wie auf schlechte Menschen. Noch nie hat man die Atmosphäre im Deutschland dieser Zeit auf so unmittelbare Weise nachempfinden können. Denn in den Gesprächen, die Silbermann führt und mithört, spiegelt sich eindrücklich die schreckenerregende Lebenswirklichkeit.

 

 

Das Wunder von Emma Donighue

 

Irland Mitte des 19. Jahrhunderts: In einem kleinen Dorf, dessen Bewohner tief im katholischen Glauben verwurzelt sind, staunt man über ein leibhaftiges Wunder. Seit vier Monaten hat die kleine Anna O'Donnell keine Nahrung zu sich genommen und ist doch durch Gottes Gnade gesund und munter. Die unglaubliche Geschichte lockt viele die Gläubige an, aber es gibt auch Zweifler. Schliesslich beauftragt man die resolute englische Krankenschwester Lib Wright, das elfjährige Mädchen zu überwachen. Auch ein Journalist reist an, um über den Fall zu berichten. Werden sie Zeugen eines ausgeklügelten Schwindels oder einer Offenbarung göttlicher Macht?

Die Autorin hat einen Roman über den Wahnsinn funda-mentalistischen Denkens geschrieben.

 

Schlick von Ada Dorian 

 

Ein Toter und zwei Lebende auf einem Bild. Vater, Mutter, Kind. Dieses Foto hätte es so gar nicht geben dürfen – und doch hing es wie selbstverständlich jahrzehntelang in dem Haus, in das Svea mit ihrem Neugeborenen einzieht. Während sie mit ihrem eigenen Leben hadert, ist Svea fasziniert von Helene, der Frau auf dem Bild.

Ein poetischer Roman über zwei Frauen, die sich verblüffend ähnlich sind, obwohl sie hundert Jahre trennen, über die Konstruktion von Erinnerungen und darüber, wie viel Ungesagtes eine Familie verträgt.

 

 

 

Keyserlingk Geheimnis von Klaus Modick

 

"Eduard von Keyserling – Aussenseiter, adeliger Dandy, Dichter von europäischem Rang. Klaus Modick erzählt in seinem neuen Roman von Liebe und Verrat und von einem Schriftsteller, den die Vergangenheit einholt.

Im Jahr 1901 lädt der Dramatiker Max Halbe einige seiner Schwa-binger Freunde ein, die Sommerfrische am Starn

berger See zu verbringen. Keyserling, arriviert beim Publikum und unter den Kollegen beliebt, sitzt dort in jenen Tagen dem Maler Lovis Corinth Modell. Das legendäre Porträt wird den von der Syphilis gezeichneten Autor in geradezu faszinierender Hässlichkeit zeigen. Während ihrer Sitzungen erkundigt sich Corinth wiederholt nach der Vergangenheit des baltischen Grafen, nach seiner Jugend und Studentenzeit, um die sich Gerüchte ranken, bekommt jedoch nur ausweichende Antworten. Bei einem Konzertbesuch lauscht Keyserling gemeinsam mit Frank Wedekind einer Sängerin, die ihm trotz des unbekannten Namens merkwürdig vertraut erscheint. Handelt es sich womöglich um jene Frau, die ihn vor mehr als 20 Jahren in den Skandal verwickelte, der ihn zur Flucht nach Wien zwang und in Adelskreisen zur persona non grata werden liess?

Geistreich, einfühlsam, voller Witz und Verve spürt Klaus Modick den emotionalen und gesellschaftlichen Widersprüchen der Jahrhundertwende nach und erzählt davon, wie ein Aussenseiter zu jenem brillanten Schriftsteller wurde, der den Zerfall der eigenen Klasse mit Melancholie und scharfsinniger Ironie beschrieb.

 

Von Vögeln und Menschen von Margret de Moor 

 

Vor dem Amsterdamer Hauptbahnhof klafft eine Baugrube. Auf dem schma-len Steg davor begegnen sich zwei Frauen. Schreiend beginnt die jüngere auf die ältere einzuschlagen, bis diese in die Grube stürzt und den Tod findet. Seit ihrer Kindheit hat Marie Lina den Gedanken an Rache im Herzen getragen, an diesem Tag bricht er sich Bahn. Marie Linas Mann ist Vogelvertreiber am Flughafen, sie führen eine gute Ehe. Die tiefe Wut seiner Frau aber kann er nicht vertreiben. Warum hat Marie Linas Mutter einst einen Mord gestanden, den sie nicht begangen hat? Von Vögeln und Menschen ist ein Roman über drei starke Frauen – spannend, dicht und unglaublich raffiniert erzählt.

 

Ein schönes Paar von

Gert Loschütz 

 

Beim Ausräumen seines Elternhauses stösst der Fotograf Philipp auf einen Gegenstand, der in der Geschichte seiner Eltern eine entscheidende Rolle gespielt hat. Die beiden, Herta und Georg, waren ein schönes Paar. Philipp erinnert sich an ihr junges Liebesglück, ihre Hoffnung-en und Gefährdungen, an die überstürzte Flucht seines Vaters aus der DDR in den Westen. Das hätte, da ihm die Mutter und der Junge ein paar Tage später folgten, der Beginn eines erfüllten Lebens sein können, tatsächlich aber trug die Flucht den Keim des Unglücks in sich. Nach und nach geht Philipp das Paradoxe der elterlichen Beziehung auf: Dass es die Liebe war, die ihre Liebe zerstörte. Damit aber ist die Geschichte, die auch sein Leben überschattet hat, nicht vorbei. Am Ende stellt er fest, dass Herta und Georg all die Jahre über miteinander verbunden waren, auf eine Weise, die sie niemandem, nicht einmal sich selbst, eingestehen konnten.

Ein ergreifender Roman über Liebe und Vergänglichkeit vor dem Hintergrund der deutschen Teilung.

 

Prawda von Felicitas Hoppe 

 

Ihr neues Buch ist nicht einfach zuzuordnen: Ein Sachbuch? Ein Roman? Ein literarischer Trans(it)? Welche Rolle spielen solche Titel überhaupt? Fest steht: In ihrem so komischen wie poetischen Buch reist Felicitas Hoppe im Herbst 2015 quer durch die USA, von Boston über San Francisco bis Los Angeles und nach New York. Dies alles in Begleitung dreier Künstler und auf den Spuren zweier russischer Schriftsteller: Ilf und Petrow waren acht Jahrzehnte vor ihr dort unterwegs und wurden zu Kultfiguren der Beobachtung amerikanischer Verhältnisse. Elektrischer Stuhl oder Ford-Werke, Tarantino-Film und Tom-Sawyer-Zaun, alte Augenscheine mixt Hoppe mit eigenen. "Prawda", russisch für "Wahrheit", führt vor, wie die Grenzen von Zeit und Raum und Tatsache immer wieder poetisch gesprengt werden können.

 

Der endlose Sommer

von Madame Nielsen 

 

Eine Sommerpartie auf dem Land, die in ihrer flirrenden Unendlichkeit zu einem Lebensdrehmoment für eine Gruppe von Menschen wird: etwa einem jungen Mädchen und ihrem Freund, einem zarten Jungen und seinem Stiefvater. Was ist Freund-schaft, Liebe? Was ist Kunst? Existenzielle Fragen werden in der flirrenden Hitze eines weißen Herrenhauses in Dänemark gestellt, als zwei Portugiesen in die kleine Gemeinschaft eintreten. Und die Amour fou, die sich zwischen einem der beiden und der Mutter des jungen Mädchens entspinnt, alle in ihren Bannkreis zieht. Ein endloser Sommer, der endet und doch bleibt ...

 

Internat 

von Serhij Zhadan

 

In Bildern von enormer Eindringlichkeit schildert Serhij Zhadan, wie sich die vertraute Umgebung in ein unheimliches Territorium verwandelt. Mindestens so eindrucksvoll ist seine Kunst, von trotzigen Menschen zu erzählen, die der Angst und Zerstörung ihre Selbstbehauptung und ihr Verantwortungsgefühl entgegensetzen. Seine

Auseinandersetzung mit dem Krieg im Donbass findet mit seinem Roman Internat ihren vorläufigen Höhepunkt.

Ein junger Lehrer will seinen 13-jährigen Neffen aus dem Internat am anderen Ende der Stadt nach Hause holen. Die Schule, in der seine berufstätige Schwester ihren Sohn „geparkt“ hat, ist unter Beschuss geraten und bietet keine Sicherheit mehr. Durch den Ort zu kommen, in dem das zivile Leben zusammengebrochen ist, dauert einen ganzen Tag.

Der Heimweg wird zur Prüfung. Die beiden geraten in die unmittelbare Nähe der Kampfhandlungen, ohne mehr sehen zu können als den milchigen Nebel, in dem gelbe Feuer blitzen. Maschinengewehre rattern, Minen explodieren, öfter als am Tag zuvor. Paramilitärische Trupps, herrenlose Hunde tauchen in den Trümmern auf, apathische Menschen stolpern orientierungslos durch eine apokalyptische urbane Landschaft.

 

Drei wertlose Visa und toter Reisepass

von Liao Yiwo

 

Der Friedenspreisträger Liao Yiwu über seine bewegende Vergangenheit in China und seine dramatische Flucht nach Deutschland.

Es gibt Tage, die einem das ganze Leben über immer wieder in Erinnerung kommen. Bei Liao Yiwu gehört der 2. Juli 2011 zu diesen Tagen: als es ihm gelang, den Grenzfluss zwischen China und Vietnam zu überqueren. Nach vielen vergeblichen Versuchen der Flucht war das der entscheidende Schritt, der ihn letztendlich in sein Exil nach Deutschland führte. Die Geschichte seiner langen Flucht bildet den Rahmen seines neuen sprachgewaltigen Buches, in den er Erzählungen aus seiner Vergangenheit in China einbettet und geschickt miteinander verwebt. Ein bewegender Bericht und grosse Erzählkunst. 

Ein chinesischer Schriftsteller, der sprachmächtig und unerschrocken gegen die politische Unterdrückung aufbegehrt und den Entrechteten seines Landes eine weithin hörbare Stimme verleiht.' Aus der Begründung für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2012.

 

Eine Liebe in Gedanken

von Kristine Bilkau 

 

Was ist, wenn die grosse Liebe sich nicht erfüllt? Wenn das Leben erst eine Warteschleife und dann ein Sich-damit-Abfinden wird - wie im Fall von Antonia, die in den frphen 60er Jaren mit Edgar verlobt war. Eine Zeit, in der Frauen in Deutschland sich voll und ganz nach den Karriere-plänen der Männer richteten. Als Edgar nach Hongkong versetzt wird, versandet die eziehung ohne ersichtlichen Grund zwischen Luftpostbriefen und unerfüllten Plänen. Erzöhlt wird dieser feinsinnige, melancholische Roman aus der Sicht von Antonias Tochter, die nach dem Tod der Mütter über deren Leben nachdenkt. Und dann den Kontkat zu Edgar sucht, der immer noch in der Gegend lebt. Man mag aus heutiger Sicht Antonias Passivität seltsam finden, aber Kristine Bilkaus Beschreibung eine Frauenlebens hält sich an die Gegebenheiten der damaligen Zeit. Ihre Mutter könnte auch unsere sein, das macht "Eine Liebe, in Gedanken" eindringlich und berührend.

 

Komplizen

von Anuschka Rossini 

 

Auch wenn sie sich früh trennten - die Eltern von Anuschka Roshani waren nie gegeneinander. In ihrem Memoir "Komplizen" setzt die Autorin ihnen ein schillerndes Denkmal zu Lebzeiten. Dem Vater, einem de schöne Dingen zugeneigten Arzt aus Persien, der Mutter, die als Mannequin (wie es damals hiess) arbeitete, der Kindheit im Westberlin der 70er-Jahre. Roshani geht der trügerischen Sicherheit von Erinnerungen nach, und der Frge, wie man wird, wer man ist. Nach der ersen Seite erliegt man dieser begnadeten Erzählerin - und ihren charismatischen Eltern.

 

Die Tagesordnung 

von Eric Vuillard

 

Eric Vuillard erhielt für diesen Roman / Sachbuch den Prix Goncourt 2018.

 

20. Februar 1933: Auf Ein-ladung des Reichstagsprä-sidenten Hermann Göring finden sich 24 hochrangige Vertreter der Industrie zu einem Treffen mit Adolf Hitler ein, um über mögliche Unterstützungen für die nationalsozia-listische Politik zu beraten: Krupp, Opel, BASF, Bayer, Siemens, Allianz – kaum ein Name von Rang und Würden fehlt an den glamourösen runden Tischen der Vermählung von Geld und Politik. So beginnt der Lauf einer Geschichte, die Vuillard fünf Jahre später in die Annexion Österreichs münden lässt. Bild- und wortgewaltig führt er den Leser in die Hinterzimmer der Macht, wo in erschreckender Beiläufigkeit Geschichte geschrieben wird. Dabei erzählt er eine andere Geschichte als die uns bekannte, er zeigt den Panzerstau an der deutschen Grenze zu Österreich, er entlarvt Schuschniggs kleinliches Festhalten an der Macht, Hitlers abgründige Unberechenbarkeit und Chamberlains gleichgültige Schwäche. Mit der ihm eigenen virtuosen Eindringlichkeit und satirischem Biss seziert Vuillard die Mechanismen des Aufstiegs der Nationalsozialisten und macht deutlich: Die Deals, die an den runden Tischen der Welt geschlossen werden, sind faul, unser Verständnis von Geschichte beruht auf Propagandabildern. In »Die Tagesordnung« zerlegt Éric Vuillard diese Bilder und fügt sie virtuos neu zusammen: Ein notwendiges Buch, das eine überfällige Geschichte erzählt und damit den wichtigsten französischen Literaturpreis erhielt.

 

Die Architektur des Knotens

von Julia Jessen

 

Yvonne und Jonas sind ein gutes Paar. Sie kümmern sich liebevoll um ihre Kinder, sie haben einen grossen Freundeskreis, sie verstehen sich, beide sind berufstätig, teilen sich die Aufgaben. Warum Yvonne immer mehr das lähmende Gefühl hat, nur noch zu funktionieren, ist ihr selbst rätselhaft. Nur die Gewiss-heit, dass es so nicht weitergehen kann, die wird immer stärker. 

Nach einem Fest geht sie mit einem der jüngeren Gäste noch in eine Bar. Und schläft mit ihm. Aber warum musste sie es ihrem Mann erzählen? Warum dann ihre Familie verlassen? Warum etwas zerstören, was sie perfekt aufgebaut hat? Um dem wunschlosen Unglück, der stillen Zerstörung zuvorzukommen, die man oft erst bemerkt, wenn es zu spät ist? 

Julia Jessen erzählt schmerzhaft genau von Konflikten, in denen viele sich wiederfinden, auch wenn sich nur wenige so radikal damit konfrontieren. Und sie erzählt davon, wie eine Familie wieder zusammenfindet, auch wenn es nicht mehr so ist, wie es mal war.

 

 

 

Der Tod ist ein mühsames Geschäft

von Khaled Khalifa

 

Khaled Khalifa ist ein syrischer Autor, der in Damaskus lebt. Hier spricht eine authentische Stimme aus Syrien. Er zählt zu den bedeutendsten arabischen Autoren und schreibt aus seiner Heimat, nicht aus dem Exil, wie viele seiner Kollegen.

Eine Reise durch Syrien der besonderen Art: Die drei Geschwister Fâtima, Hussa-in und Bulbul transpor-tieren in Hussains Minibus ihren in einem Damaszener Krankenhaus verstorbenen Vater. Sein letzter Wunsch war es, in seinem Heimatdorf bestattet zu werden. Was in früheren Zeiten problemlos zu bewältigen gewesen wäre, wird im Krieg zur fast unlösbaren Aufgabe. Das Land ist durchsetzt von Strassensperren konkurrierender Kampftruppen. Eine Reihe skurriler Hindernisse stehen den Reisenden im Weg: An einem von Islamisten eingerichteten Checkpoint muss eine Religionsprüfung abgelegt werden. Und an einer anderen, von der staatlichen Armee aufgebauten Strassensperre, wird sogar der Leichnam für eine Weile inhaftiert, weil sich der Name des Vaters auf einer Liste gesuchter Personen befindet. Während der umständlichen, langen Autofahrt von Damaskus im Süden bis in das väterliche Heimatdorf nördlich von Aleppo hängen die drei Geschwister ihren Gedanken und Erinnerungen an das Familienleben nach.

Mit melancholischer Komik beschreibt Khaled Khalifa den Alltag in Syrien und gibt Einblick in die Struktur einer syrischen Familie. Ein wirklich aussergewöhnlicher Road-Trip durch ein zerstörtes Land, ein Buch über Kinder und Väter, über aktuelle Verwüstungen und zeitlose Hoffnungen.

 

Das weibliche Prinzip

von Meg Wolitzer

 

Die schüchterne Greer Kadetsky ist noch nicht lange auf dem College, als sie der Frau begegnet, die ihr Leben für immer verändern soll: Faith Frank. Die charismatische Dreiundsechzigjährige gilt seit Jahrzehnten als Schlüsselfigur der Frauenbewegung, und sie ist das, was Greer gerne wäre: unerschrocken, schlagfertig, kämpferisch. So sehr Greer ihren Freund Cory liebt und sich auf die gemeinsame Zukun freut, wird sie doch von einer Sehnsucht umgetrieben, die sie selbst kaum benennen kann. Durch die Begegnung mit Faith Frank bricht etwas in der jungen Frau auf, und sie stellt sich die entscheidenden Fragen: Wer bin ich, und wer will ich sein? 

Jahre später, Greer hat den Abschluss hinter sich, geschieht, wovon sie nie zu träumen gewagt hätte: Faith lädt sie zu einem Vorstellungsgespräch nach New York ein − und führt Greer damit auf den abenteuerlichsten Weg ihres Lebens: einen verschlungenen, manchmal steinigen Weg, letztlich den Weg zu sich selbst. 

Mal mit funkelndem Witz, mal tief berührend und stets mit grosser Empathie erzählt Meg Wolitzer von Macht in all ihren Facetten, von Feminismus, Liebe und Loyalität und beweist sich als hellwache Beobachterin unserer Zeit.

 

 

Snooker

von Waquih Ghali

 

In "Snooker in Kairo" geht es um Ram, einen ägyptischen "Fänger im Roggen" als Ich-Erzähler, und seinen Freund Font, ihre Familien und Freunde, und um seine Liebe zur Jüdin Edna. Ram und Font stammen aus der ägyp-tischen Oberschicht, es ist das Kairo der 1950er-Jahre, das heute sehn-süchtig verklärt wird. Sie sind eher europäisch, aber nicht arabisch geprägt und schon gar nicht religiös. Waguhi Ghalis glänzend geschriebener, einziger Roman wurde während des arabischen Frühlings zu einem Fanal für die Demonstrierenden, weil das von ihm beschriebene Ägypten unter Nasser mit seiner Repression so sehr an die Gegenwart erinnert. Die jungen Leute verachten die dekadente Schicht, aus der sie teilweise kommen, und bleiben doch gefangen in den Annehmlichkeiten, die sie gewohnt sind, sie wirken orientierungslos und verloren, zynisch, empfindsam, komisch, anarchisch und voll Lebenshunger. "Snooker in Kairo" zeichnet ein faszinierendes Zeitbild, mit trockenem Humor und voller Melancholie, und erzählt die aufwühlende, gefährliche Liebesgeschichte zwischen Ram und Edna. Teilweise wie ein "Grosser Gatsby" in Kairo, ein erstaunlich aktuelles und doch zeitlos schönes Buch.

 

Desaster

von Sigrid Rausging, 288 S

 

 

Die Mütter', so nennen sie die alten Frauen in der kleinen kalifornischen Gemeinde Oceanside. Sie sind Zeugen des Skandals, mit dem dieser Roman beginnt. Ein Skandal ist es, wenigstens aus ihrer Sicht: dass Nadia Turner, deren Mutter sich das Leben genommen hat, mit Luke, dem Sohn des Pastors … dass Nadia Turner ein Baby bekommt … oder vielmehr beschliesst, es nicht zu bekommen. Und das ist erst der Anfang der Geschichte. 

Anders als Luke kehrt Nadia der Kleinstadtenge bald den Rücken. Aber Aubrey, ihre beste Freundin, bleibt und stellt sich auf ihre Weise gegen den Chor der alten Frauen, deren Stimmen mit der Zeit merklich auseinandergehen. Es dauert nicht lange, und sie feiern ein neues Paar in Oceanside: Aubrey und Luke Sheppard. Und das beschäftigt die vom College heimgekehrte Nadia mehr, als sie vor der besten Freundin zugeben kann.

Brit Bennett fragt nach dem, was uns hält und was uns bindet: Freundschaft, eine gemeinsame Vergangenheit, eine nicht gelebte Geschichte. In 'Die Mütter' erzählt sie voller Respekt und mit der nötigen Respektlosigkeit von Herkunft, Hautfarbe und Geschlecht, erzählt mit einer gelassenen Genauigkeit, die staunen macht. 

 

Kudos

von Rachel Cusk, 215 S

 

Faye ist Schriftstellerin und unterwegs, ihren neuen Roman vorzustellen. Für sie scheint diese Reise lebensentscheidend. Nicht nur hofft sie, endlich die ihr gebührende öffentliche Aner-kennung zu finden, sie sucht vor allem Abstand zu einer privaten Katastrophe. Sie begegnet Kollegen, die sich um Kopf und Kragen reden, sie bestreitet Bühnengespräche, in denen man ihr nicht zuhört und sie gibt Interviews, ohne wirklich selbst zu Wort zu kommen. Doch je mehr sie sich auf die anderen einlässt, umso deutlicher wird Faye, was jenseits all der Geschichten und Fiktionen liegt, mit denen die Menschen sich fast obsessiv wappnen. Die Konsequenz, die Faye für sich daraus zieht, ist einleuchtend – führt sie aber geradewegs zurück in die Bodenlosigkeit ihrer persönlichen Situation. 

Was verbergen wir, indem wir uns zeigen? Und warum wissen wir am wenigsten über das, was uns am meisten bewegt? Rachel Cusk ist »eine originäre, eine geradezu philosophische Schriftstellerin.« (taz) und Kudos ein lebenskluger, beziehungsreicher Roman, erzählt mit schlichter Eleganz und häretischem Witz.

 

Die Verängstigten

von Lima Wannous,

256 S

 

Als Suleima im Warte-zimmer eines Psychologen Nassim, einen Arzt und Schriftsteller, kennenlernt, entspinnt sich zwischen den beiden eine Amour Fou, die viele Jahre andauert. Als in Syrien der Krieg ausbricht, flieht Nassim nach Deutschland und lässt nichts mehr von sich hören. Doch eines Tages erreicht Suleima ein Manuskript ihres Freundes. Bei der Lektüre stellt sie fest, dass Nassim eine Geschichte erzählt, die sehr viel mit ihrer eigenen zu tun hat. Salma, die Protagonistin aus Nassims Manuskript, erzählt von dem schwierigen Verhältnis zu ihrer Mutter, vom frühen Tod des Vaters und den Schwierigkeiten, mit Eltern aufzuwachsen, die unterschiedlichen Religionen angehören, in einer Familie, die von der Diktatur zermalmt wurde. Für Suleima wird die Lektüre von Nassims Manuskript zu einer Reise zu sich selbst, in magischen Traumbildern arbeitet sie ihre eigene Vergangenheit auf, beginnt ihre Geschichte zu begreifen und macht sich schliesslich auf die Suche nach der Frau, die ihr Schicksal teilt. Das eindringliche Zeugnis einer von gesellschaftlichen und politischen Wirren beschädigten Biografie, die das Schicksal einer ganzen Generation wiederspiegelt, erzählt in einer kraftvollen und poetischen Sprache von einer der wichtigsten Stimmen der arabischen Gegenwartsliteratur.

 

 

Marlène

von Philippe Djian

 

Marlène ist eine Frau, die Unheil anzieht. Etwas weltfremd und scheinbar unauffällig, aber immer im Auge des Orkans, den sie selbst verursacht. Seit sie da ist, ist das Leben von Dan und Richard noch komplizierter. Die beiden Freunde hatten ohnehin Mühe, sich nach ihrer Rückkehr aus dem Krieg im zivilen Alltag zurecht-zu finden. Nun brechen alte Traumata auf, die Gefühle spielen verrückt. Denn mit Marlène tritt nicht nur die Liebe, sondern auch die Eifersucht in ihr Leben.

 

 

Hausbrand

von Kamila Shamsie

 

Isma würde ihre Maschine verpassen. Mit dem Verhör hatte sie gerechnet, aber nicht mit der stunden-langen Warterei ... Es ist kein Zufall, dass man Isma am Londoner Flughafen derart in die Mangel nimmt. Schon ihr Vater war ein Dschihadist, und nun hat sich ihr kleiner Bruder dem IS angeschlossen. Der ultimative Verrat, denn ihn und seine Zwillingssschwester Aneeka hat Isma grossgezogen. Nach dem frühen Tod beider Eltern hatte sie ihr Studium abgebrochen, um für die jüngeren Geschwister die Mutterrolle zu übernehmen. Als die Zwillinge auf eigenen Füssen stehen können, bekommt Isma in den USA ein Stipendium und könnte dort weiterstudieren. Und das Wunder geschieht - sie darf einreisen. Dort angekommen freundet sie sich mit Eamonn an, einem jugnen Engländer, der wie sie pakistanische Wurzeln hat, aber aus priviligierten Verhältnissen stammt. Als ihr kleiner Bruder dem IS den Rücken kehren will, könnte Eamonns einflussreicher Vater - er ist der Innenminister Grossbritanniens - helfen. Doch der ist ein Hardliner, wenn es um die ›Sicherheit‹ der Engländer geht ... Was ist Recht? Was Gerechtigkeit? Um diesen Konflikt, der uns seit Sophokles' Antigone beschäftigt, hat Kamila Shamsie einen herzzerreissenden Roman geschrieben.

 

 

Junger Mann

von Wolf Haas, S 240

 

Mit vier Jahren brach ich mir zum ersten Mal das Bein. Mein grosser Bruder hatte zusammen mit seinen noch grösseren Freunden und deren noch grösseren Brüdern eine Sprung-schanze gebaut. Eine Schanze baute man, indem man eine Schaufel organisierte und Schnee auf einen Haufen schau-felte. Dann trampelte man darauf herum. Dann fuhr der Beste los und sprang am weitesten. Nach ihm der Zweitbeste am zweitweitesten. Zuletzt mein Bruder. Dann ich." Auf diese Weise lernt der junge Mann früh den Vorteil von Unfällen schätzen: Trostschokolade. Und er lernt den Nachteil von Trost-schokolade kennen: Übergewicht. 

Mit 13 beginnt er in den Sommerferien eine radikale Abmagerungskur. Weil ihn unvorbereitet dieses zauberhafte Lächeln getroffen hat. Das Gute am Verlieben: Die Elsa. Das Problem am Verlieben: Ihr Ehemann. Der Lastwagenfahrer Tscho. Mit jedem Kilo, das der junge Mann abnimmt, sieht er seine Chancen bei ihr steigen. Als sie mit ihm auch noch eine Spazierfahrt in ihrem neuen Renault 5 unternimmt, heizt das seinen Kalorienverbrauch weiter an. Und der Ferienjob auf der Tankstelle hat den grossen Vorteil, dass er immer genau weiss, wann Elsas Mann gerade nach Griechenland oder in ein noch ferneres Land aufgebrochen ist. Eines Tages taucht der gefürchtete Lastwagenfahrer aber doch überraschend zwischen Diesel-Zapfsäule und Tankstellenshop auf und macht dem jungen Mann ein Angebot, das er nicht ablehnen kann.

 

Erinnerungen eines Mädchens

von Annie Ernaux, S 163

 

 

Sommer 1958: Annie Duchesne wird 18 Jahre alt. Sie arbeitet als Betreuerin in einer Ferien-kolonie. Sie findet in eine Clique, zusammen feiern sie Feten, geniessen ihre Jugend. Und Annie ist in H. verliebt, mit ihm hat sie ihr erstes Mal. Eine Nacht, die einen anhaltenden Schock bedeutet. Denn H. ignoriert sie fortan, sie weiss nicht, wohin mit sich und lässt sich auf andere ein. Schnell ist sie verfemt. Was folgt, sind Ausgrenzung, der Hohn der anderen, ihre eigene Scham. 

Und Schweigen. Denn über 55 Jahre braucht Annie Ernaux, um sich dieser »Erinnerung der Scham« stellen zu können – anhand von Fotografien und Briefen schreibt sie von einer Zeit, die sich in ihren Körper gebrannt hat. Die ihre Moral, ihre Sexualität, ihr ganzes langes Leben geprägt und bestimmt hat.

Mit schonungsloser Genauigkeit erzählt Annie Ernaux von ihrer ersten sexuellen Begegnung – von Macht, Ohnmacht und Unterwerfung. Von einer Wunde, die niemals ausgeheilt ist. Und vom teuer bezahlten Erkennen des eigenen Werts.

 

Was bleibt, über die Dinge, die wir zurücklassen

von Susannah Walker

 

Die meisten von uns kommen früher oder später in diese Situation: Die Eltern oder ein Verwandter sterben und alles, was zurückbleibt, muss geordnet, aufgehoben oder weggeworfen werden. So ergeht es auch Susannah Walker. Das Haus ihrer Mutter im englischen Worcester beherbergt ein Sammelsurium an Nippes, alten Fotos und Gebrauchs-gegenständen, die jeweils eine Geschichte zu erzählen scheinen. 

Wie eine Alltagsarchäologin sortiert und befragt die Autorin das Material, um einer Frau näherzukommen, die zwar die eigene Mutter war, aber dennoch zeitlebens eine fremde Person blieb. Dabei kommt ihr der eigene Beruf zu Hilfe: Sie ist es als Kuratorin gewohnt, sich mit Dingen und deren Bedeutung zu beschäftigen, sie als Objekte zu betrachten und zu interpretieren. Mit grossem psychologischem Geschick rekonstruiert sie längst verschüttete Erinnerungen und legt auf diese Weise die Geschichten ihrer Herkunft frei, in denen eine liebesunfähige Mutter, ein verstorbener Bruder und andere Familiengeheimnisse ans Licht kommen.

 

Mittagsstunde

von Dörte Hansen, S 320

 

Die Wolken hängen schwer über der Geest, als Ingwer Feddersen, 47, in sein Heimatdorf zurückkehrt. Er hat hier noch etwas gutzumachen. Grossmutter Ella ist dabei, ihren Verstand zu verlieren, Grossvater Sönke hält in seinem alten Dorfkrug stur die Stellung. Er hat die besten Zeiten hinter sich, genau wie das ganze Dorf. Wann hat dieser Niedergang begonnen? In den 1970ern, als nach der Flurbereinigung erst die Hecken und dann die Vögel verschwanden? Als die grossen Höfe wuchsen und die kleinen starben? Als Ingwer zum Studium nach Kiel ging und den Alten mit dem Gasthof sitzen liess? Mit grosser Wärme erzählt Dörte Hansen vom Verschwinden einer bäuerlichen Welt, von Verlust, Abschied und von einem Neubeginn. 

 

Melrose

von Edward St. Aubin,

S 880

 

Die Wolken hängen schwer über der Geest, als Ingwer Feddersen, 47, in sein Heimatdorf zurückkehrt. Er hat hier noch etwas gutzumachen. Grossmutter Ella ist dabei, ihren Verstand zu verlieren, Grossvater Sönke hält in seinem alten Dorfkrug stur die Stellung. Er hat die besten Zeiten hinter sich, genau wie das ganze Dorf. Wann hat dieser Niedergang begonnen? In den 1970ern, als nach der Flurbereinigung erst die Hecken und dann die Vögel verschwanden? Als die grossen Höfe wuchsen und die kleinen starben? Als Ingwer zum Studium nach Kiel ging und den Alten mit dem Gasthof sitzen liess? Mit grosser Wärme erzählt Dörte Hansen vom Verschwinden einer bäuerlichen Welt, von Verlust, Abschied und von einem Neubeginn.

 

 

 

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Die Länderflaggen beziehen sich auf die Herkunft des Autors/der Autorin.

Seit 26.05.2016

Überarbeitet Februar 2018